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Willkommen im grünen Wandel der Floristik!

Nachhaltige Floristik – das ist mehr als nur ein Trendwort. Es ist eine Art zu denken, zu arbeiten und letztlich auch zu leben. Wenn wir unseren Kursen begegnen, geht es nicht nur um die Technik, wie man Blumen arrangiert, sondern um die Frage, wie wir mit den Ressourcen umgehen, die uns die Natur gibt. Der Grundgedanke? Ehrfurcht vor dem, was wächst, und Respekt für das, was die Erde uns zur Verfügung stellt. Oft beginnen die Studierenden mit einer gewissen Skepsis – „Kann man wirklich nachhaltig arbeiten und trotzdem kreativ sein?“ – doch diese Zweifel lösen sich, sobald sie beginnen, die Materialien anders wahrzunehmen. Zum Beispiel: Der vermeintlich „unbrauchbare“ Ast, der am Anfang oft beiseitegelegt wird, wird später zum zentralen, fast skulpturalen Element eines Arrangements. Es mag simpel klingen, aber genau in diesen Momenten wird klar, dass Nachhaltigkeit in der Floristik nicht Verzicht bedeutet, sondern eine neue Sichtweise eröffnet. Natürlich gibt es Herausforderungen. Eine der häufigsten ist der Umgang mit der eigenen Ungeduld – viele wollen sofort Ergebnisse sehen, besonders wenn sie aus Branchen kommen, die auf Effizienz ausgerichtet sind. Aber nachhaltige Floristik ist das Gegenteil von Schnelllebigkeit. Es erfordert, die Dinge langsamer anzugehen, sich die Zeit zu nehmen, Materialien zu beobachten, zu verstehen, wie sie sich verhalten, und manchmal auch zu akzeptieren, dass nicht alles „perfekt“ ist. (Perfektion, das sprechen wir öfter an, ist ohnehin ein Konzept, das in der Natur so gar nicht existiert.) Ein spannender Wendepunkt? Wenn die Studierenden merken, dass Fehler – oder besser gesagt: unerwartete Ergebnisse – oft die spannendsten Ergebnisse hervorbringen. Ein zu früh geernteter Zweig, der nicht so biegsam ist wie gedacht, kann plötzlich ein Arrangement stabilisieren, das sonst auseinandergefallen wäre. Und dann gibt es diese überraschenden Momente, in denen man merkt, wie tief die Philosophie hinter der nachhaltigen Floristik ins Leben der Teilnehmenden eindringt, oft weit über die Werkbank hinaus. Letztens erzählte mir eine Teilnehmerin, wie sie plötzlich angefangen hat, ihren eigenen Garten anders zu betrachten. Sie pflückt nicht mehr wahllos Blumen, sondern lässt manche einfach wachsen, beobachtet sie und freut sich an ihrem natürlichen Verlauf. Es ist diese Art von Veränderung – nicht nur in der Technik, sondern im Denken – die mich immer wieder begeistert. Denn am Ende geht es nicht nur um Blumen. Es geht darum, wie wir mit unserer Umwelt, unseren Ressourcen und letztlich mit uns selbst umgehen. Und vielleicht, ganz vielleicht, auch darum, dass wir ein bisschen Demut lernen.

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